Samstag, 29. März 2014

Neuseeland - Südinsel

Kathedrale Christchurch
Hallo, unser erstes Lebenszeichen aus Neuseeland!
Ein kurzer Flug brachte uns von Sydney nach Christchurch, in die grösste Stadt auf der neuseeländischen Südinsel. Diese City wird nach den zwei Erdbeben im 2010 und 2011 erst wieder aufgebaut. Viele Häuser sind komplett zerstört und deshalb abgebrochen worden, viele andere stehen leer. Bei der berühmten Kathedrale im Stadtinnern ist der Turm weg, das ganze Areal ist eingezäunt, weil nach wie vor Einsturzgefahr besteht. Damit das Stadtleben weiter funktioniert, wurde mit Schiffscontainer (à la Freitag-Turm in Zürich) eine neue kleine City mit Shops und Restaurants errichtet. Es macht einem richtig betroffen, wenn man so eine zerstörte, beinahe tote Stadt besichtigt. Auch die Bilder, Filme und Gegenstände in der Earthquake-Ausstellung zeigen die immense Gewalt eines Bebens.

Escape 4 heisst unser Flitzer

Dann kam der Tag der Camper-Übernahme - Freude herrscht! Wir leisteten uns einen kleinen Upgrade, damit wir einen wirklich flotten Flitzer bekamen. In 26 Tagen sind wir sowohl auf der Süd- wie auch der Nordinsel unterwegs, zuerst geht's Richtung Süden.
Bereits in der 2. Nacht fanden wir nahe des Lake Ohau am Ufer des Lake Middleton einen traumhaften Platz und waren praktisch alleine. That's the real great camper feeling! Der Ohau-See ist ein Gletschersee, das Wasser war glasklar, türkisblau - wunderschön!
Lake Ohau

Moeraki-Boulder
Wieder an der Küste besichtigten wir die Moeraki-Steine. Diese runden Felsen stehen im Wasser und sind vor offenbar 60 Millionen von Jahren - in einem ähnlichen Vorgang wie Austernperlen entstehen - geformt worden.


St. Paul's Cathedral
In Dunedin, der zweitgrössten Stadt auf der Südinsel, finden sich viele viktorianische, gut erhaltene Gebäude. Hier steht auch die angeblich älteste Kirche Neuseelands, die St. Paul's Kathedrale aus dem Jahr 1863. Wir übernachteten in einem "Stadt-Camping", d.h. parzellierte geteerte Plätze und eine Infrastruktur mit allem Schnickschnack, sogar Wifi. Naja, für eine Nacht soweit ok.


Milford Sound

Über das Landesinnere fuhren wir bei den Lakes Manapouri und Te Anau vorbei bis zum Milford Sound. Da fährt man 120km ein Tal hinein und hinten erstreckt sich ein imposanter 15km langer Fjord. Auf einer Schiffahrt erfuhren wir einiges über diesen Fjord, die Wasserfälle, die Fauna und Flora und wir sahen sogar Delfine!



Stirling Fall
Das Wetter spielte leider nicht so ganz mit. Die Berggipfel steckten im Nebel und es war feuchtkalt. Wir erlebten den "mystic Milford". Es regnet 7000 mm pro Jahr und es hat Sandflies (die stechen leise und fies), dass einem richtig anders wird.

Die nächste Etappe führte uns nach Queenstown, dem Mekka von Adventure und Halligalli. Auf dem Camping Lake View (ohne Seesicht, mit geteerten 10x10m Stellplätzen) übernachteten wir. Das quirlige Stadtleben gefiel uns hingegen prima. Die nächsten Tagen fahren wir weiter Richtung Norden, alles der Westküste entlang und in den Nordosten rüber nach Picton, wo wir dann mit der Fähre auf die Nordinsel übersetzen.

Mittwoch, 19. März 2014

Sydney

Sydney ist eine grossartige Stadt!

Wir wohnten 3 Tage im Vorort Clovelly, danach fuhren wir in die Blue Mountains, ein Gebirge etwa 60 km ausserhalb von Sydney. In einem weitläufigen Sandstein-Plateau verlaufen tiefe Schluchten, hat es dichte Eukalyptuswälder, Flüsse und Wasserfälle. Nachdem der Nebel weg war sahen wir auch die berühmte Felsformation "three sisters".


Wieder zurück in der City schliefen wir 3 Nächte downtown in einem kleinen Apartment im 31. Stock eines 56-stöckigen Hochhauses und die letzten 3 Tage verbrachten wir in einer Wohnung am Bondi Beach.
Vom Sydney Eye Tower bietet sich die beste Aussicht auf die Stadt. Wir erwischten einen wunderschönen Tag, so dass wir mit einer herrlichen Sicht belohnt wurden.
Die Stadt selber erkundeten wir zu Fuss: Harbour Bridge, Opera House, The Rocks, Circular Quay, Queen Victoria Building, St. Mary's Cathedral, Botanic Garden usw.
Am Samstagabend bestaunten wir im Darling Harbour das prächtig-farbige Feuerwerk - wow, da wird was geboten!


Mit der Fähre fuhren wir nach Manly (auch ein Vorort von Sydney), wo wir den vielen Surfer beim spektakulären Wellenreiten zuschauten. Bei der Rückfahrt ist der Blick auf Skyline, Brücke und Operahouse sensationell!





Am Bondi Beach genossen wir im feinen Sandstrand die Sonne und das Meer - die Seele baumeln lassen, so schön.

Fazit: Sydney hat uns durch und durch gefallen!


In der Zwischenzeit sind wir uns das Herumreisen gewöhnt, es hat sich sowas wie ein Alltag eingestellt. Aufstehen, Morgenessen, entweder Packen und Weiterreisen oder Erkundigungen des Ortes, Abendessen, Schlafen. Doch manchmal ist Reisen auch ganz schön anstrengend. Immer wieder überlegen und suchen, wo die nächste Etappe hingehen soll, wo wir schlafen werden, ob wir auswärts essen oder selber kochen wollen. Zwischendurch gibt es auch Tage an denen wir unsere Kleider waschen müssen oder das Wetter nicht mitspielt oder wir uns einfach mal nicht so gut fühlen. Gehört alles auch zum Abenteuer...!

Australien ist ein tolles Reiseland - unkompliziert, vielfältig, aber riesengross. Wir sind rund 5'500km gefahren.
Von den Grosstädten hat uns Sydney am meisten beeindruckt. Melbourne und Perth sind auch toll.
Landschaftlich besonders gut gefallen haben uns die Halbinsel Fleurieu, die Great Ocean Road, die Alpen, der Wilsons Promontory NP, Phillip Island und natürlich der Murray River.
Die Jahreszeit (Spätsommer) war ideal, da es keine grossen Touristenströme mehr gab und das Wetter meistens mit sonnigen Tagen und warmen Temperaturen mitgespielt hat.
Die Aussies sind uns immer freundlich, fröhlich und hilfsbereit begegnet.



Morgen geht unser Aufenthalt in Australien zu Ende und wir fliegen nach Christchurch. In Neuseeland werden wir knapp 4 Wochen mit einem Wohnmobil rumreisen. Wir haben schon so viel gutes von NZ gehört, dass wir nun gespannt sind, was dieses Land bieten wird. Hoffentlich spielt das Wetter noch mit, denn es geht langsam auf den Herbst zu und auf der Südinsel kann es da schon mal kühl und/oder nass werden. Was sagen dazu unsere outdoor-erprobten Freunde: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung! We will see - no worries!

Mittwoch, 12. März 2014

Wilsons Promontory - Great Alpine Road - Canberra - Sydney


Seit dem letzten Bericht haben wir ziemlich viele Kilometer (etwa 2'000) absolviert. Nach Cowes auf Phillip Island steuerten wir Sandy Point an. Von dort aus erkundeten wir den nahe gelegenen Wilsons Promontory Nationalpark. Im "The Prom" (wie die Australier sagen) liegt der südlichste Punkt Australien.
Bei angenehmen 20 Grad wanderten wir etwa eine Stunde auf den Mount Oberon. Vom Gipfel auf 558müM war die Aussicht zwar etwas diesig, aber das Meer und die Buchten sahen grandios aus.

Beim Squeaky Beach quietscht beim Laufen tatsächlich der Sand unter den Füssen. In der Buchten gibt es tolle runde Granitsteine.
Und bei einem Abendspaziergang begegneten wir unweit von unserer Unterkunft sogar zwei Kangurus und einem Koala... so schön und fast zum Anfassen nah. The Prom hat wirklich was geboten!

Die nächste Etappe führte uns durch die Australischen Alpen. Die schöne Great Alpine Road zieht ihre Kurven über die Berge, durch Täler und verschiedene Dörfer. Wir übernachteten in Bright und Jindabyne. Eines Nachmittags erwischte uns auf der Fahrt ein gewaltiges Hagelgewitter... Wir stoppten, um bei unserem Chlapf keinen Hagelschaden einzufangen, ganz im Gegensatz zu einigen Töff-Fahrern, die unverfroren weiterfuhren...

Einzelne Berge sind zu Skigebieten ausgebaut - es sieht aus wie in St. Anton oder St. Moritz. In den Snowy Mountains befindet sich übrigens die höchste Bergspitze Australiens, der Mount Kosciuszko mit sage und schreibe 2'228müM....und da reden die Australier schon von Alpen... in diesem Gebirge entspringt übrigens auch der Murray River.


Über das Murray Valley und sonst noch einige weniger nennenwerte Passagen erreichten wir Canberra, die Hauptstadt Australiens, die in einem eigenen Bundesstaat (Australien Captial Territory) liegt. Anfang des 20. Jahrhunderts herrschte zwischen Melbourne und Sydney eine grosse Rivalität, weil beide den Anspruch als Hauptstadt bekundeten. Da beide Städte es nicht akzeptiert hätten, wenn die andere Hauptstadt geworden wäre, musste irgendwo in der Mitte eine neue Stadt geplant und gebaut werden. Im 2'358 qkm grossen Gebiet wurden bei der Volkszählung im Jahr 1911 gerade mal 1'714 Menschen, 8'400 Rinder und 225'000 Schafe ermittelt. Heute wohnen rund 360'000 Menschen in Canberra. Die ansässigen Ministerien, Verwaltungen und Gerichte generieren den Hauptteil des Bruttosozialprodukts und sind zudem die grössten Arbeitgeber.

Noch was Bildungstechnisches (Quelle Wikipedia):  Im Jahr 2004 gab es in Canberra 140 Schulen, davon 96 staatliche und 44 private. Das Verhältnis der Schülerzahlen zwischen den staatlichen und privaten Schulen beträgt rund 60 zu 40 Prozent. Bei der Planung der neuen Stadtteile wurde darauf geachtet, dass in möglichst geringer Entfernung eine Vorschule und eine Grundschule vorhanden sind. Diese Schulen stehen in der Regel neben einer Grünfläche, um Sport und Spiel zu ermöglichen. Der Besuch der Vorschule ist zwar nicht obligatorisch, doch die meisten Kinder besuchen die von der Regierung finanzierten 12 Wochenstunden. Die Grundschule umfasst sieben Klassen, den Kindergarten und die Jahre 1 bis 6. In den Schuljahren 7 bis 10 besuchen die Jugendlichen die High School, in den Jahren 11 bis 12 das College. Dies steht im Gegensatz zum Rest des Landes, wo die High School das 7. bis 12. Schuljahr umfasst.


Von Canberra aus sind wir direkt nach Sydney - genau gesagt in den südlichen Vorort Clovelly - gefahren. Bis zu unserem Weiterflug nach Neuseeland am 20. März werden wir in und um Sydney verweilen.

Dienstag, 4. März 2014

Melbourne - Phillip Island


Die 4,5 Mio. Metropole Melbourne hat unsere Erwartungen voll erfüllt - yes! Wir logierten in St. Kilda, einem hippen Vorort von Melbourne (also nicht wie Oerlikon...). Die Stadt präsentiert sich modern und mit vielen Gartenbeizen (u.a. am Yarra River), die dank des guten Wetters bestens frequentiert waren. Wie gewohnt erkundeten wir zu Fuss und per Velo die Stadt. Melbourne ist nach Sydney die zweitgrösste Stadt in Australien und bietet einige Sehenswürdigkeiten, wie den Queen Victoria Market (fast so quirlig wie in Vietnam), zahlreiche Stadien (wir sahen, wo Stan the Man seinen 1. Grand Slam gewonnen hat) und natürlich den Formel 1 Ring im Albert Park (Urs fuhr eine Runde im Chlapf).

Die Docklands, ein trendiges Quartier nahe dem Hafen, und Southland haben uns sehr gut gefallen. Eines Abends waren wir im Casino im Crown-Buildung, wo Urs 50 Dollar verzockt hat.


Von der Wohnung in St. Kilda hatten wir ungehinderte Meeressicht - wunderbar! Etwas zugesetzt hat uns der stetige Wind. Das Wetter war zwar prima, aber es windete permanent ziemlich stark.

In Melbourne tauschten wir unseren Chlapf, den Toyota Camry, gegen einen VW Jetta. Beim Camry waren die Reifen abgefahren. Mit dem Jetta sind wir nun bis Sydney über alle Berge on the road. Als erstes steuerten wir Phillip Island an.

Diese Insel liegt ca. 130 km südlich von Melbourne und ist vor allem bekannt wegen ihrer Pinguin Parade. Täglich strömen beim Eindunkeln, je nach Jahreszeit, Hunderte von Pinguinen aus dem Meer in die Böschungen in Ufernähe. Es sind kleine, nur etwa 30cm grosse Tiere. Natürlich hat jemand Schlaues erkannt, dass dies eine Touristen-Attraktion ist, und deshalb gibt es nun dort Tribünen, um diesem Pinguin-Spektakel zuzusehen.... anyway, herzig war es trotzdem, wie die Pinguine in Gruppen bis zu 50 Tieren aus dem Wasser hüpften und ins Hinterland watschelten. Da striktes Foto- und Film-Verbot herrschte, können wir euch dazu kein Bildmaterial liefern :-)
Am nächsten Tag legten wir einen gemütlichen Strandtag ein, das Wetter war einfach ideal dafür (über 30 Grad und Sonnenschein).

Die Reise führt uns weiter nach Sandy Point und den Wilson's Promontory Nationalpark.